...alle, die professionell mit der Förderung hochbegabter und leistungsstarker Kinder befasst sind:
Pädagogen und Psychologen, Verantwortliche in Bildungspolitik und -verwaltung sowie Eltern
Nachwuchsförderung in der Begabungsforschung
03/2024
Auch in 2024 stellt die Karg-Stiftung für das William Stern Programm wieder bis zu 500.000 Euro zur Verfügung. Ziel des Programms ist es, durch Förderung innovativer Projekte im Bereich der angewandten Begabungsforschung wissenschaftlichen Nachwuchs dafür zu gewinnen, neue Perspektiven in die Begabungsforschung einzubringen und insgesamt mehr Forschung in dem Bereich anzuregen. Benannt ist das Programm nach dem Psychologen WILLIAM STERN (1871-1938), der 1933 aus Deutschland vertrieben wurde und ein Pionier der Begabungsforschung war.
Wir freuen uns sehr über das große Interesse am William Stern Programm: Auch in diesem Jahr sind wieder Bewerbungen von großer thematischer Bandbreite bei uns eingegangen. Die 6, die es in die engere Auswahl geschafft haben, sind nun eingeladen, bis Mitte Mai einen Vollantrag mit ihren innovativen Projektideen zu stellen. Wer diesmal im William Stern Programm gefördert wird, steht ab Herbst final fest.
Der interdisziplinäre Charakter des William Stern Programms inspirierte nicht nur Jungwissenschaftler:innen aus in der Begabungsforschung gängigen Fachdisziplinen wie der Psychologie, den Erziehungs- und Bildungswissenschaften, der Lehramtsausbildung oder den Fachdidaktiken, ihre Anträge einzureichen. Es waren in dieser Runde auch wieder Forschende aus Bereichen vertreten, die nicht klassischerweise mit dem Thema Hochbegabung in Verbindung stehen, z.B. die Biologische Psychologie oder die Rehabilitationswissenschaften.
Die Forschenden adressierten die Schwerpunktthemen des William Stern Programms und ergänzten sie um spannende flankierende Fragestellungen. Sehr erfreulich war diesmal die höhere Anzahl an Bewerbungen mit Fokus auf Familienforschung sowie Vorschulalter und frühe Bildung. Da Metastudien eine fundierte wissenschaftliche Grundlage für evidenzbasiertes fachliches Arbeiten in den Bereichen Kita, Schule und Beratung sowie für weitere Forschung bieten, begrüßen wir außerdem insbesondere den durch die Ausschreibung angeregten verstärkten Einbezug solcher Evidenzsynthesen (wie systematischen Reviews oder Metaanalysen) in den eingereichten Projektskizzen. Eine Lücke hingegen sehen wir nach wie vor bei Begabungsforschung, die den Kontext von Kindertageseinrichtungen adressiert. Gerade auch in Hinblick auf Kinder mit ungünstigen Voraussetzungen (z.B. sozioökonomischen oder sprachlichen Barrieren) bleibt Forschung zur Erkennung, Förderung und Unterstützung von Kindern mit hoher Begabung in der Kita ein noch stärker zu besetzendes Feld.
Wir fördern mit dem William Stern Programm den wissenschaftlichen Nachwuchs unmittelbar. Antragsberechtigt sind daher ausschließlich die Forscher:innen selbst: Promotionsinteressierte und Postdocs entwickeln und beantragen ihr eigenes Projekt und schaffen sich somit im Erfolgsfall ihre eigene Stelle in einer Forschungseinrichtung anstelle in bestehenden Projekten eingesetzt zu werden. Neben einer hohen Identifikation mit dem Projekt erhalten junge Forschende auf diesem Weg auch die ihnen gebührende Anerkennung für das eigenständige Einwerben von Drittmitteln sowie die Leitungsverantwortung für ihr Projekt. Mit dieser ungewöhnlichen Konstellation setzt das William Stern Programm neue Akzente in der Förderlandschaft des deutschen Wissenschaftssystems.
Bei dem Programm setzen wir auf gute Rahmenbedingungen. Mit einem Stellenumfang von 75 % sind die Promovierenden in der Lage, ihre Ressourcen auf die Forschung zu konzentrieren und ihre Promotion in einem angemessenen Zeitraum zu erreichen. Die obligatorische Ansiedlung geförderter Projekte an einer Forschungseinrichtung und einem Lehrstuhl sowie die zuverlässige fachliche Betreuung durch zwei unabhängige Professor:innen stellen sicher, dass die Nachwuchswissenschaftler:innen beste organisatorische und fachliche Bedingungen für ihre Forschung und somit ihre wissenschaftliche Karriere vorfinden.
Wir legen Wert darauf, dass die Forschenden im Thema Hochbegabung und in der wissenschaftlichen wie fachpraktischen Community heimisch werden. An der Schnittstelle von Forschung und Praxis eröffnet die Karg-Stiftung mit dem Rahmenprogramm ihren Geförderten vielfältige Möglichkeiten zu Vernetzung und Austausch mit anderen Forschenden sowie Kolleg:innen aus der Fachpraxis. Sie werden Teil der Karg Community und schaffen sich so die Basis dafür, in ihrer Forschung nachhaltig mit dem Thema Hochbegabung verbunden zu bleiben – einem expliziten Ziel des William Stern Programms.
Das Auswahlverfahren läuft noch bis Sommer 2024. Im Herbst 2024 geben wir bekannt, welche der eingereichten Forschungsprojekte diesmal überzeugen konnten und von der Karg-Stiftung gefördert werden.
Mit unseren Angeboten zur verbesserten Information und Qualifizierung von Kita, Schule und Beratungsstellen bringen wir das Bildungssystem in der Begabtenförderung voran: Karg Campus, Karg Impulskreise, Karg Partner Projekte, Karg Fachmedien.
Unsere Publikationen bieten Grundlagen- und Professionswissen zum Thema Hochbegabung und orientieren in der Begabtenförderung.
Unser Qualifizierungskonzept ermöglicht Kitas, Schulen und Beratungsstellen die Entwicklung in der Begabtenförderung. Die Karg Campus Projekte schaffen in den Bundesländern nachhaltige Angebote und Strukturen zur Förderung Hochbegabter.
Unsere interaktive Fortbildungsmethode orientiert pädagogische und psychologische Fachkräfte im Finden und Fördern Hochbegabter. Wir bilden Moderator:innen aus, die in den landeseigenen Fortbildungssystemen vieler Bundesländer Grundlagenwissen der Begabtenförderung vermitteln.
In Modellprojekten finden wir mit unseren Partnern in Bildungspraxis und -wissenschaft Antworten auf Zukunftsfragen in der Begabtenförderung.
Mit der Karg Wissenschaftsförderung generieren wir Erkenntnisse zu Schlüsselfragen der Begabtenförderung, die bisher für Forschung und Praxis unzureichend erschlossen sind.