...alle, die professionell mit der Förderung hochbegabter und leistungsstarker Kinder befasst sind:
Pädagogen und Psychologen, Verantwortliche in Bildungspolitik und -verwaltung sowie Eltern
William Stern Programm: Förderprojekt 2024-2027
Öykü Camligüney, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München
München
2024 – 2027
€ 248.909
Von November 2024 bis November 2027 untersucht eine der ausgewählten Forscherinnen des William Stern Programms, Öykü Camligüney, an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München die Rolle der familiären Lernumwelt in der Förderung der Kompetenzentwicklung von Vorschulkindern mit hoher Begabung. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Einsatz digitaler Medien.
Ziel des Projekts „HOME: Frühe HOchbegabung in der FaMiliE fördern“ ist es, die Bedeutung der familiären Lernumwelt (Home Learning Environment - HLE) für die Entwicklung von Vorschulkindern mit hoher Begabung zu untersuchen. Der Fokus liegt auf der Erforschung des Zusammenhangs zwischen der Qualität der analogen und digitalen Lernumwelt und den kognitiven, akademischen und sozio-emotionalen Fähigkeiten der Kinder.
Zu Beginn wird ein umfassender Literaturüberblick zur Rolle der HLE im Kontext der Hochbegabung erstellt. Im zweiten Schritt werden in einer längsschnittlichen Studie Familien mit vier- bis sechsjährigen Vorschulkindern mit einer hohen Begabung für ein Jahr begleitet. Zu zwei Messzeitpunkten werden die analoge und digitale familiäre Lernumwelt sowie die kognitiven, akademischen Fähigkeiten und die sozio-emotionalen Fähigkeiten der Kinder multimethodal erfasst. Untersucht wird der Zusammenhang zwischen der Qualität der HLE von Vorschulkindern mit hoher Begabung und ihrer Entwicklung. Die Studie gibt Aufschluss darüber, inwiefern eine stimulierende HLE kognitive Fähigkeiten, mathematische und schriftsprachliche Vorläuferfähigkeiten sowie die sozio-emotionale Entwicklung beeinflusst und den Übergang in die Schule erleichtern kann.
Familie als zentrale Lern- und Sozialisationsinstanz
Das Projekt lenkt den Blick auf die Familie als zentrale Lern- und Sozialisationsinstanz von Kindern mit hoher Begabung. Die Erkenntnisse aus dem Projekt bieten Ansatzpunkte für die Förderung im familiären Rahmen, durch die Eltern ihre Kinder besser in ihrer Entwicklung unterstützen und ihre Anpassung bei der Einschulung erleichtern können. Da die Nutzung digitaler Medien zur Förderung besonders einfach, effizient und niedrigschwellig im Zugang ist, können die Erkenntnisse auch zum Abbau sozialer Ungleichheiten beitragen.
Transparenter Forschungsprozess (Open Science)
Alle Veröffentlichungen zum Projekt werden präregistriert und alle Daten und zusätzliche Materialien auf dem Open Science Framework (osf.io) zugänglich gemacht und stehen damit dauerhaft für die wissenschaftliche Weiterverwendung zur Verfügung. Die beschränkungsfreie Weitergabe der Materialien für Elternworkshops an Institutionen in der Beratung bzw. Frühen Bildung nach Abschluss des Projekts ist vorgesehen.
Wissenschaftskommunikation
Die Erkenntnisse werden über wissenschaftliche Konferenzen und (Open Access-) Veröffentlichungen sowie durch Kommunikationsmaßnahmen für die Zielgruppe der Eltern (auch durch Workshops) und der breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht. So wird die Nutzbarkeit durch Familien und Fachkräfte in der Frühen Bildung und der Beratung unterstützt.
Öykü Camligüney, M.Sc., studierte Pädagogik/Bildungswissenschaften im Bachelor und Psychologie (Learning Sciences) im Master an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Während ihrer langjährigen Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft im Learning4Kids-Projekt an der LMU sowie im Deutschen Jugendinstitut (DJI) sammelte sie bereits praktische Erfahrungen in der Arbeit mit jungen Kindern. Dabei hatte sie die Gelegenheit, die Qualität familiärer Lernumwelten zu untersuchen und zu beobachten, wie diese das Entwicklungspotenzial von Kindern beeinflussen. Besonders fasziniert sie die Frage, wie frühe kognitive Begabungen in der Familie, dem wichtigsten Lernort für Kinder, gezielt unterstützt und gefördert werden können.
„Mit diesem Projekt möchte ich jungen hochbegabten Kindern ermöglichen, ihr Potenzial durch frühe Förderung in der Familie zu entfalten. Die familiäre Lernumwelt ist für die Begabungsentwicklung entscheidend und mein Ziel ist es, Eltern wertvolle Anhaltspunkte für eine förderliche Umgebung zu geben“, so Öykü Camligüney.
Mit unseren Angeboten zur verbesserten Information und Qualifizierung von Kita, Schule und Beratungsstellen bringen wir das Bildungssystem in der Begabtenförderung voran: Karg Campus, Karg Impulskreise, Karg Partner Projekte, Karg Fachmedien.
Unsere Publikationen bieten Grundlagen- und Professionswissen zum Thema Hochbegabung und orientieren in der Begabtenförderung.
Unser Qualifizierungskonzept ermöglicht Kitas, Schulen und Beratungsstellen die Entwicklung in der Begabtenförderung. Die Karg Campus Projekte schaffen in den Bundesländern nachhaltige Angebote und Strukturen zur Förderung Hochbegabter.
Unsere interaktive Fortbildungsmethode orientiert pädagogische und psychologische Fachkräfte im Finden und Fördern Hochbegabter. Wir bilden Moderator:innen aus, die in den landeseigenen Fortbildungssystemen vieler Bundesländer Grundlagenwissen der Begabtenförderung vermitteln.
In Modellprojekten finden wir mit unseren Partnern in Bildungspraxis und -wissenschaft Antworten auf Zukunftsfragen in der Begabtenförderung.
Mit der Karg Wissenschaftsförderung generieren wir Erkenntnisse zu Schlüsselfragen der Begabtenförderung, die bisher für Forschung und Praxis unzureichend erschlossen sind.