...alle, die professionell mit der Förderung hochbegabter und leistungsstarker Kinder befasst sind:
Pädagogen und Psychologen, Verantwortliche in Bildungspolitik und -verwaltung sowie Eltern
Wissens- und Erfahrungsaustausch der Vertreter der Bildungs- und Sozialministerien bzw. -behörden in der Begabtenförderung
Plön
2011
Seit 2007 lädt die Karg-Stiftung Vertreter der Kultus- und Sozialministerien zum Wissens- und Erfahrungsaustausch zum Fachforum Ministerien ein - mit dem Ziel, in der föderal organisierten deutschen Bildungslandschaft länderübergreifende Kooperation anzuregen. Während das erste Fachforum Ministerien eine Übersicht zum Sachstand der Begabtenförderung in den Bundesländern erbrachte, die nunmehr im Karg Fachportal Hochbegabung online zur Verfügung steht, standen in 2008 und 2009 zwei Schlüsselthemen zur künftigen Ausrichtung der Hochbegabtenförderung im Fokus: die Übergänge zwischen Kindertagesstätte, Schule und Hochschule sowie die Pädagogenbildung. Das Fachforum Ministerien 2011 widmete sich dem Thema Netzwerkbildung.
Vom Fachforum Ministerien sind zahlreiche Projekte in den Bundesländern ausgegangen, die der Bildungspolitik und -verwaltung Hilfestellung zur Bearbeitung des Förderfeldes gaben, etwa die GIFted-Initiative des Landes Sachsen, die Kompetenzzentren Begabtenförderung in Schleswig-Holstein oder auch länderübergreifende Kooperationen wie die Evaluation der Begabtenzüge in Bayern und Baden-Württemberg (PULSS-Studien).
„Netzwerke für die Kita- und Schulentwicklung in der Begabtenförderung“
14.-15.9.2011, Plön (Schleswig-Holstein)
Die von den Bundesländern verantwortete Begabtenförderung findet sich zusehends in Netzwerken aufgehoben - die sowohl ein flächendeckendes Netzwerk über das jeweilige Bundesland spannen als auch den Bildungsgang Hochbegabter durchgängig beraten und begleiten. Hinzu kommt die praxisnahe und wissenschaftsbasierte Qualifizierung des Fachpersonals wie die wissenschaftliche Begleitung der Hochbegabtenförderung. Was es dabei zu bedenken gilt, was sich bewährt hat und wo exzellente Netzwerkpraxis existiert - dies sind Fragen, deren Beantwortung im Mittelpunkt des Fachforums Ministerien 2011 stand.
Anlässlich des vierten Fachforums Ministerien kamen in der Hochbegabtenförderung tätige Vertreterinnen und Vertreter aus den Kultus- und Sozialministerien der Bundesländer sowie aus der schweizerischen Koordinationsstelle für Bildungsforschung und dem österreichischen Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur in die Fielmann-Akademie auf Schloss Plön, Schleswig-Holstein. Wie auch schon in den Jahren zuvor bot sich ihnen damit die Möglichkeit zu einem länderübergreifenden Austausch und einer zukunftsgerichteten Orientierung in der Förderung hochbegabter Kinder und Jugendlicher. Umrahmt von Fachvorträgen und Präsentationen arbeiteten und diskutierten sie zum Thema Netzwerke in der Begabtenförderung - zu Netzwerkarbeit und -management, zur Qualifizierung beteiligter Einrichtungen und Ressourcen.
Netzwerkarbeit - ein Überblick
Eine Möglichkeit zu Austausch und Diskussion eröffnete die Posterpräsentation aller Bundesländer, die aktuelle Projekte und Entwicklungsschwerpunkte in den Ministerien hervorhob. Sie bot somit auch einen Eindruck des derzeitigen Stellenwerts von Netzwerkarbeit in der Begabtenförderung der einzelnen Länder. In ihrem Einführungsvortrag zuvor gaben Dr. Olaf Steenbuck und Claudia Reimer aus dem Ressort Schule und Wissenschaft der Karg-Stiftung einen Überblick über aktuelle Entwicklungen in der Begabtenförderung der Bundesländer, aufruhend auf Auszügen aus einer entsprechenden Befragung, deren Ergebnisse im Dezember 2011 ausführlich im neu entstehenden Fachportal Hochbegabung der Karg-Stiftung zugänglich sein werden. Deutlich wurde dabei, dass die Qualifizierung und Profilbildung von Kitas und Schulen in der Begabtenförderung im Rahmen von Netzwerken einen Schwerpunkt der Entwicklung in den letzten Jahren darstellt.
Fachvorträge: Qualitätsdimensionen und Netzwerkforschung
Die Relevanz von Qualitätsdimensionen in solchen Netzwerken betonte Prof. Victor Müller-Oppliger von der Pädagogischen Hochschule an der Fachhochschule Nordwestschweiz in seinem Vortrag: Eingebunden in einen umfassenden Rückbezug auf zentrale Aspekte der Begabtenförderung zeigte er auf, was bei der Entwicklung von Schule und Unterricht zu beachten sei und welche Bedeutung diese Aspekte in der Netzwerkarbeit hätten. Grundlagen und Ergebnisse aus der Netzwerkforschung griff der Vortrag von Dr. Nils Berkemeyer, Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) der Technischen Universität Dortmund, auf. Neben einer Klärung der Begriffsdimensionen beleuchtete er die Hintergründe zu Netzwerken als Steuerungsinstrument vor allem in der Schul- und Unterrichtsentwicklung. Anhand konkreter Beispiele aus der Praxis zeigte er Gelingensbedingungen, Chancen und auch Grenzen von Netzwerkarbeit auf.
Workshops: Einblick in die Praxis
Praktischen Fragen der Netzwerkarbeit und -steuerung widmeten sich anschließend drei Workshops:
Kontinuität und Ressourcen in Netzwerken
In der abschließenden Auswertung des Fachforums im Plenum führte Dr. Helmut Quitmann durch seine Moderation die zentralen Aspekte aus den Workshop-Diskussionen zusammen. Als freier Bildungsreferent und Gründungsleiter der Beratungsstelle besondere Begabungen Hamburg brachte er selbst vielfältige Erfahrung in der Netzwerkarbeit mit. Unter so erweiterter Perspektive wurde daraufhin im Plenum überprüft, welche Voraussetzungen nicht nur für Bildungseinrichtungen, sondern auch für ministeriale Strukturen gegeben sein müssen, um erfolgreiche Netzwerkarbeit in der Hochbegabtenförderung auf den Weg zu bringen.
Die angeregt geführte Diskussion zu dieser Frage brachte hervor, dass wesentliche Bedarfe letztlich in beiden Bereichen kongruent seien: Neben ausreichenden personellen und zeitlichen Ressourcen, um Konzepte umsetzen und unterstützen zu können, bedürfe es weiterhin der Kontinuität in der Umsetzung solcher Konzepte, wofür ein rechtlich verankerter Status von Begabtenförderung hilfreich erscheine. Nicht zuletzt bestehe kontinuierlich Bedarf an Möglichkeiten zur Vernetzung und zum Austausch - etwa mit der Wissenschaft, aber auch in Form eines Fachforums Ministerien.
24306 Plön
Mit unseren Angeboten zur verbesserten Information und Qualifizierung von Kita, Schule und Beratungsstellen bringen wir das Bildungssystem in der Begabtenförderung voran: Karg Campus, Karg Impulskreise, Karg Partner Projekte, Karg Fachmedien.
Unsere Publikationen bieten Grundlagen- und Professionswissen zum Thema Hochbegabung und orientieren in der Begabtenförderung.
Unser Qualifizierungskonzept ermöglicht Kitas, Schulen und Beratungsstellen die Entwicklung in der Begabtenförderung. Die Karg Campus Projekte schaffen in den Bundesländern nachhaltige Angebote und Strukturen zur Förderung Hochbegabter.
Unsere interaktive Fortbildungsmethode orientiert pädagogische und psychologische Fachkräfte im Finden und Fördern Hochbegabter. Wir bilden Moderator:innen aus, die in den landeseigenen Fortbildungssystemen vieler Bundesländer Grundlagenwissen der Begabtenförderung vermitteln.
In Modellprojekten finden wir mit unseren Partnern in Bildungspraxis und -wissenschaft Antworten auf Zukunftsfragen in der Begabtenförderung.
Mit der Karg Wissenschaftsförderung generieren wir Erkenntnisse zu Schlüsselfragen der Begabtenförderung, die bisher für Forschung und Praxis unzureichend erschlossen sind.